BODEN.KLIMA
Klimaschutz durch
Landwirtschaft
BODEN.KLIMA
Klimaschutz durch
Landwirtschaft
BODEN.KLIMA war ein Praxis-Forschungsprojekt der Bioland Stiftung. Es startete 2020 und wurde 2023 erfolgreich abgeschlossen.
Was waren die Ziele des Projektes und wie wirken die Ergebnisse langfristig in der Praxis?
BODEN.KLIMA: Ziele und Ergebnisse
- Entwicklung eines regional angepassten, gesamtbetrieblichen Klimabilanzierungs-Tools, mit dessen Hilfe landwirtschaftliche Betriebe einen realistischen Blick auf ihren „Klima-Status“ erhalten und individuelle Maßnahmen ableiten können, um klimafreundlicher zu wirtschaften.
- Entwicklung und Erprobung eines Beratungs- und Weiterbildungskonzeptes, das landwirtschaftliche Berater:innen unterstützt, Betriebe erfolgreich bei der klimafreundlichen Entwicklung zu begleiten.
- Erprobung des Tools und Beratungskonzeptes in Kooperation mit 66 ökologischen und konventionellen Betrieben, um die Erfahrung und das Feedback der Landwirt:innen für die Weiterentwicklung der Angebote zu nutzen.
- Die Konzeption eines gemeinnützig getragenen Honorierungsangebotes für landwirtschaftliche Klimaschutzleistungen. Dieses Angebot soll Unternehmen, die lokal in Klimaschutz und Emissionsausgleich investieren wollen, mit engagierten Landwirt:innen verbinden, diese finanziell für ihre Klimaschutzleistungen honorieren und damit die Klimawende in der Landwirtschaft beschleunigen.
Wie es jetzt weiter geht
Das im Projekt entstandene Klimabilanzierungstool und die Erkenntnisse im Bereich der Beratung, Weiterbildung und der direkten Zusammenarbeit mit den Landwirt:innen fließen in die finale Zielsetzung von BODEN.KLIMA ein: Der Etablierung eines gemeinnützig getragenen Honorierungs-Angebotes, das zukunftsorientierte Landwirt:innen mit klimaengagierten Unternehmen zusammenbringt. Ein solches Angebot kann eine Brückenfunktion zwischen der nach wie vor unzureichenden öffentlichen Förderung der klimafreundlichen Landwirtschaft und dem Einsatz engagierter Unternehmen und Betriebe einnehmen.
2024 hat die Bioland Stiftung, gemeinsam mit engagierten Organisationen und Unternehmen, die „Allianz Landwirtschaft mit Zukunft“ gegründet. Ziel ist es, das Honorierungsangebot erfolgreich zu etablieren und eine steigende Anzahl von Betrieben bei der klimafreundlichen Transformation zu fördern und zu begleiten.
Hintergrund: Klimaschutz & Landwirtschaft
Emissionen aus Tierhaltung, Grünland- und Ackerbewirtschaftung, dem Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmittel oder Kraftstoffverbrauch: Die Landwirtschaft ist als Treiberin des Klimawandels in den Fokus gerückt. Zugleich ist sie jedoch einer der wichtigsten Hebel, um diesen aktiv zu begrenzen. Möglich ist das durch den Einsatz landwirtschaftlicher Methoden, die Emissionen reduzieren oder sogar der Atmosphäre entziehen. Ein hohes Potential Treibhausgasemissionen dauerhaft zu reduzieren, bietet zudem die Anpassung der Tierhaltung sowie die Reduktion des Energie- und Kraftstoffverbrauchs.
Tatsächlich spielt der Humus, das organische Material der obersten Bodenschicht, eine Schlüsselrolle für den landwirtschaftlichen Klimaschutz. Bei seiner Entstehung wird atmosphärischer Kohlenstoff, der in den organischen Überresten von Pflanzen und Tieren gebunden ist, im Boden gespeichert. Maßnahmen, die Humus im Boden mehren oder erhalten, haben darüber hinaus immer auch positive Effekte auf andere Umweltgüter, wie Bodenbiodiversität, Wasserspeicherkapazität, Hochwasserschutz und Ertragsstabilität. Das Aufbaupotential von Humus ist jedoch sehr unterschiedlich und abhängig vom Bodentyp. Auch durch eine intensive Bodenbearbeitung oder ein sich lokal veränderndes Klima kann der Humusaufbau und damit auch die CO2-Einspeicherung zunichte gemacht werden. Soll die Landwirtschaft also seriös und dauerhaft zum Klimaschutz beitragen, darf nicht allein der Humusaufbau im Fokus stehen. Zugleich wird deutlich, dass auch die Bewahrung von Böden, die bereits über einen sehr hohen Humusgehalt verfügen, ein sehr wichtiger Beitrag zum Klimaschutz ist.
Über die aktuelle Entwicklung des geplanten Honorierungsangebotes informieren wir Sie über unseren Newsletter und auf dieser Website.